Odessa, die Perle am Schwarzen Meer

Soooooooo, ich bin zurück - im Ausland!
Nach meinem Auslandssemester in Tomsk bin ich für nur eine Woche in die Heimat zurückgeflogen. Die eine Woche ging viel zu schnell vorbei! Trotzdem war es sehr schön, wieder im guten alten Stebach zu sein.
Nachdem ich den Verkäuferinnen in unserem Dorfladen sowie der Sparkassenmitarbeiterin unseres Dorfes versichert hab, dass ich in Kiew NICHT sterben werde, konnte die Reise für mich losgehen!

Ab dem Münchener Flughafen sollte (die Betonung liegt auf SOLLTE) die Reise über Kiew nach Odessa gehen.
Außer, dass der Passkontrolleur schon in München meinen Pass nach Terrorverdächtigen gescannt hat, weil ich nach Kiew flog, ging alles gut.
Am Kiewer Flughafen hab ich mit erstmal komplett verlaufen und war im ganz anderen Flughafenteil, bis ich mit dem Shuttle Bus endlich zum richtigen gefunden hab. In meiner Eile hab ich natürlich net meine Jacke angezogen, bis ich dann draußen gemerkt hab, dass es in Kiew wohl doch eeeeeetwas kälter ( -25°) ist als in Deutschland.
Endlich konnte ich zu meinem Gate laufen. Wollte nur noch mal nachprüfen ob mein Weiterflug nach Odessa auf dem Bildschirm steht... plötzlich steht da nichts von dem Flug! Hab dann heimlich versucht, den anderen Leuten auf ihre Bordkarte zu spicken, um zu sehen, wer noch den gleichen Flug hat... irgendwie klappte es nie unauffällig... Als dann laut Bordkarte schon das Bording hätte beginnen sollen, hab ich mir doch allmählich Sorgen gemacht, da das Gate für meinen Flug schon für einen anderen Flug besetzt war...
Hab mir dann Mut gefasst und hab die Stewardess gefragt (die Unfreundlichkeit kannte ich ja schon aus Russland), die sogar ganz nett war und mir auch ganz nett mitgeteilt hat, dass mein Flug heute ausfällt!!!!! Wegen Schneestürmen in Odessa. Ich wusste gar net, dass überhaupt mal irgendwann in Odessa Schnee fällt, zumal die Stadt am schwarzen Meer doch recht südlich liegt...
Plötzlich sind alle anderen Passagiere mit meinem Flug aus ihren Löchern gekrochen kommen und ham mich gefragt, was ich denn grad die Stewardess gefragt hab... häää????? Bin ich Ausländerin oder die???
Die ham sich anscheinend alle net getraut zu fragen und ham abgewartet, bis irgendein Volldepp (also ich) hingeh und frag.
Brav wie in einer Entenfamilie sind mir alle hinterhergewatschelt zum Ukraine International Airlines Büro um nachzufragen, was jetzt los ist.
Die ham uns dann nen Shuttle Bus in die Stadt besorgt.
Toll, da hab ich gedacht, ich muss "nur" am Flughafen in Kiew umsteigen, am Ende bringen sie mich doch in die Stadt! Wurden in ein städtisches Hotel gebracht, hab mein nobles Zimmer mit noblem Bad bekommen und war froh, nicht schon wieder auf dem Flughafen übernachten zu müssen (das hatten wir ja schonmal irgendwo.........!)
Frühstück ham die mir auch noch bezahlt sowie die Fahrt am nächsten Tag zurück zum Flughafen. Da bin ich dann wieder ins Büro und hab gemeint, die sollen mir meinen Flug auf heute umbuchen, weil er ausgefallen ist (Hab gleich alles auf Russisch geklärt, mit Englisch wollt ich erst gar net anfangen). Kaum hatte ich alles geregelt, standen meine Entenkinder hinter mir und ham dann nur noch zum Mitarbeiter gesagt: "Ich hätte gerne das Gleiche, was die Frau da gemacht hat..."
Nur so zur Anmerkung, ich war die JÜNGSTE von den ganzen Leuten....

Das Ende vom Lied war, dass ich einen Tag später erschöpft aber glücklich am Flughafen in Odessa ankam. Der Flughafen war echt aus Sowjetzeiten, die Gepäckausgabe (also da, wo die Koffer normalerweise auf das Band laufen) war draußen auf Holzpaletten im Schnee....
und ich wurde sogar mit NAMENSSCHILD abgeholt, eeeeeendlich kam ich mir mal unendlich wichtig vor!! Wie eine wichtige Geschäftsfrau bin ich dann erhobenen Hauptes zu meiner Arbeitsstelle gefahren!
Erstmal hieß es, ich darf mich die nächsten 3 Tage erholen, und die Zeit hab ich genutzt, um ein wenig die Stadt zu erkunden:

Mein Zimmer!



neben dieser deutsch-evangelischen Kirche wohne ich

am zugefrorenen Hafen




auf dieser berühmten Treppe fanden die Demos gegen Janukowitsch statt

In der Innenstadt bin ich dann zufällig zwei Amerikanern begegnet, mit denen ich dann spontan durch die Stadt und zu dem zugefrorenen Hafen (siehe Bilder oben) gelaufen bin. Die haben Englischunterricht in China gegeben und wir haben uns zu dritt ziemlich gut verstanden.
Später sind wir dann zusammen was essen gegangen und ham nen Cocktail getrunken und gequatscht...die waren auch voll froh, dass ihnen jemand erklären konnte, was diese komischen kyrillischen Zeichen eigentlich bedeuten...!
Am Ende sind wir dann spontan noch in ne Bar und haben mit einem guten Wodka auf meinen Geburtstag angestoßen! War echt super!

So, und was ich bis jetzt so gearbeitet habe und wie meine Arbeitswoche begonnen hat, das erfahrt ihr im nächsten Eintrag.
Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Restwoche!
Grüße
Lena

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