Erster Arbeitstag und kirgisische Mentalität

Guten Morgen aus Bischkek!

Am Montag hat mein erster Arbeitstag  bei der Nichtregierungsorganisation Erayim begonnen.
Ich arbeite an einem Projekt mit, das sich mit Ökotourismus und Nachhaltigkeit beschäftigt.
Mein Chef und ich haben am ersten Tag einen Projektplan aufgestellt und alle Arbeitsschritte aufgeschrieben, die während meiner Zeit hier in Bishkek erledigt werden müssen.

Zu meinen Aufgaben gehören zum Beispiel:
  • die Erstellung unserer Website "Ecovillage" + Content
  • SWOT-Analysen
  • im Land herumreisen und Pensionen mit einem Fragebogen zum Ökotourismus befragen und wie sie dazu beitragen können
  • Workshops durchführen, um die Pensionen und Einwohner von Dörfern für Umweltschutz zu sensibilisieren

Meine Aufgaben, die nichts mit dem Projekt zu tun haben:
  • Birkenstock Sandalen für alle Arbeitskolleginnen bestellen und nach Bischkek schicken lassen
  • Eine geeignete Bosch-Waschmaschine für meine Kollegin raussuchen (da ich ihr gesagt habe, dass Vik bei Bosch arbeitet und sie jetzt auch alles von Bosch möchte)

Unser Büro ist mitten in der Stadt untergebracht und recht modern. Meine Kollegen sind sehr lieb. Ich merke, wie sie immer von mir als Ausländer die Bestätigung möchten, dass ihr Land toll ist (was ich sehr amüsant finde).. Ständig bekomme ich Dinge zu hören wie: "Unser Essen ist das beste, stimmt's?", "Sowas leckeres habt ihr in Deutschland nicht, oder?", "Unser Obst ist viel frischer als in Deutschland, richtig?"
Ich nicke natürlich immer fleißig und muss zugeben, dass Obst und Gemüse dort wirklich viel frischer ist als bei uns. Über gewisse "Nationalgerichte und -getränke" lässt sich noch streiten..... Dazu später mehr.

Bilder vom Büro:

Jeden Tag bereitet einer der Kollegen für alle anderen das Mittagessen vor

Bei der Arbeit 

Unser Entwurf für die Website

Mein Chef hat jedem Eis mitgebracht, da er Geburtstag hatte. Das Eis heißt passend: "Goldbarren"
Die Arbeitsatmosphäre ist noch sehr sowjetisch (glaube ich zumindest), d.h.: Man ist zwar von früh bis abends auf der Arbeit, aber irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass hier jeder streng seine Arbeit macht. Es wird viel telefoniert, es werden viele Videos von Autounfällen in Kirgisien angeschaut und kommentiert, es wird einfach mal weggefahren, um kurz den Bruder/Cousin/Kumpel/Großvater... zu helfen, weil das Auto mal wieder irgendwo stehen geblieben ist usw... also halte ich fest: Effizienzsteigerung möglich! Aber mir gefällt die lockere Atmosphäre und es wäre schlimm, wenn es so streng wäre!

In den Mittagspause konnte ich schon ein bisschen die Stadt Bishkek erkunden... Erste Eindrücke von dem Bezirk, wo unser Büro ist:



Siegerdenkmal 2. Weltkrieg

Bosch ist überall!

Etwa 75% der Kirgisen (wie auch meine Gasteltern) sind Muslime. Daher gibt es in der Stadt einige Moscheen.




Ich glaub hier werde ich Stammgast!

Überall in der Stadt verteilt sieht man diese Straßenverkäufer, die in ihren Fässern gekühlte Getränke verkaufen.

Europäische Marken (Mexx und Mango) sind auch vertreten



Es wird fleißig gebaut in Bischkek

Am Dienstag war der Geburtstag von meinem Chef und abends kam die Schwester meiner Gastmutter und es gab Torte.
Meine Gasteltern sind wirklich sehr lieb und obwohl mein Gastvater gleichzeitig mein Chef ist, ist es gar net so komisch wie ich dachte...

Neben mir mein Chef und ganz rechts meine Gastmutter. Dazwischen ihre Schwester 






Wir Mädels verstehen uns gut :)



Alles in allem hat die Woche gut begonnen!
Das einzige Problem, was ich habe sind die Kakerlaken im Bad.
Ich hatte eines morgens eine sehr "vertraute" Begegnung mit einer Riesenkakerlake, als ich grad in die Dusche steigen wollte. Seitdem trau ich mich fast nichtmehr ins Bad. Meine neue Taktik ist seitdem, immer dann zu duschen, wenn grad jemand anderes geduscht hat... (Not macht erfinderisch)

Liebe Grüße und bis ganz bald!
Lena


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