2. Stopp: Irkutsk

Nach 30 Stunden sind wir am Bahnhof in Irkutsk angekommen. Als wir den Koffer zur Gepäckaufbewahrung gegeben haben, ist mir noch mal so richtig aufgefallen, wie schlecht die Russen Englisch sprechen können:

Auf Englisch so übersetzt:"Garderobe - Das restliche Gepäck ist offen von um die Uhr."
Es war 9:00 Uhr morgens. Da wir erst um 12:00 Uhr in unser Hostel einchecken konnten, mussten wir uns bis dahin die Zeit vertreiben. Also sind wir in ein Café gegangen und haben durch richtiges Essen versucht, die Tütensuppen aus unserem Magen zu verdrängen...

Das erste ungewöhnliche, was uns auffiel, war, dass die Bedienung uns im Café eine englische Karte anbieten wollte, wir aber gleichzeitig auf Russisch gesagt haben, dass das nicht nötig ist. Als wir gingen, fragte uns die nette Bedienung woher wir denn kommen, weil wir einen Akzent haben. Als wir sagten, dass wir aus Deutschland sind, war sie so verblüfft, dass wir Russisch reden konnten und
meinte, dass Ausländer bis jetzt noch nie Russisch sprechen konnten...
Das zweite ungewöhnliche, was uns auffiel, war der Moment, als wir aus dem Café raus, ein Auto auf der Straße neben uns anhielt und fragte, wo wir denn herkommen und uns ein Frohes Neues Jahr gewünscht hat und dann wieder weggefahren ist..
Das dritte ungewöhnliche, was uns auffiel, war der 15 minütige Tratsch mit der Apothekerin über das deutsche und russische Leben, obwohl ich einfach nur Magnesium kaufen wollte!!
Und spätestens nach alldem haben wir uns gefragt: Ist das Russland? Oder sind wir bereits in einem anderen Land?
Der Russe hat ein warmes Herz, aber eigentlich nicht, wenn man ihn auf der Straße begegnet...
Ich denke, das liegt daran, dass sich hier in Irkutsk die Russen schon auf die Touristen eingestellt haben und die Stadt ist auch wesentlich westlicher als man denkt...

Gut, wir sind dann die Strecke zum Hostel gelaufen, weil so schönes Wetter war (waren ja nur -24 Grad...).


Ihr wollt lieber net wissen, wie oft ich auf die Fresse geflogen bin, bevor ich auf das Eispferd gekommen bin... 




                                   
                                     

Wir mussten durch die ganze Stadt laufen und haben dadurch schonmal alles gesehen. Unterwegs sind wir daran vorbeigekommen:
Am nächsten Tag hatte es -32 Grad. Das hat uns aber nicht abgeschreckt! Wir ham uns nochmal richtig die schnuckelige Stadt angeschaut, sind ins Heimatkunde Museum, ins nagelneue Einkaufszentrum usw.. Dort lief heute (9.1.) übrigens immer noch "Driving home for Christmas"!!








Im nagelneuen Einkaufszentrum

Das Ding, was ihr da seht, ist eine geöffnete Ofenkartoffel. Man kann sich verschiedene  Toppings  drauf bestellen. Ich hatte Käääääse. Das ist so der Mc Donald's des Ostens und heißt "Kroschka Kartoschka"

Im Hintergrund kann man live die Umweltverschmutzung miterleben! Die Luft ist hier richtig schlecht. Ich muss oft husten und meine Haare stinken immer so, als wär ich einen Tag im Raucherabteil gesessen....

Der halb zugefrorene Fluss in Irkutsk
Im Museum


Ich wollte unbedingt noch ein Eis essen, da werde ich aufgewärmt, sonst wird mir ja ament kalt unterwegs!!!


Die Kälte konnte man bei sich selbst sogar sehen (jaaaaa, spüren auch...):


Zum Straßenbahn und Busfahren ist nur soviel zu sagen: Wenn es draußen friert, muss man in
Deutschland außen die Scheiben kratzen - in Irkutsk innen! Die Straßenbahnen in Irkutsk sind ca.
doppelt so alt wie ich..

Der Hostelbesitzer ist super nett und hilft uns mit allem! Abends trinken wir mit ihm zusammen chinesischen Tee, Viktor labert auch jeden Tag mit ihm so lange, dass ich ihn irgendwann erinnern muss, dass er sich woanders Freunde suchen soll, hier is des net von langer Dauer, wenn wir nur 3 Tage hier sind...
Einen Besuch in der Einwanderungsbehörde wir auch schon hinter uns und letztendlich hat es uns gar nichts gebracht.. Eine Stunde haben wir das scheiß Gebäude gesucht und wollten uns dort registrieren lassen... Am Ende haben wir herausgefunden, dass sich das Gesetz gelockert hat und man sich nur noch registrieren lassen muss, wenn man sich länger als 7 Tage an einem Ort aufhält...

Die nächsten 2 Tage waren wir dann von früh bis abends direkt am Baikalsee (von Irkutsk aus eine Stunde). Den Baikalsee-Stopp gibt's beim nächsten Eintrag! Freut euch schonmal auf schöne Bilder!

Jetzt müssen wir unsere Sachen packen und ab zum Bahnhof fahren! Hab ja jetzt schon Schiss, weil ich noch net mein chinesisches Visum habe und ich das irgendwie schaffen muss, in Ulan Bator zu beantragen...

Grüße aus Noch-Irkutsk!

Lena und Viktor

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